Auditive Wahrnehmung und kritische Bandbreiten: |
5. Kritische
Bandbreiten und Maskierung
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Rauhigkeit und Schwankungsstärke | |||||||||||||||||
Rauhigkeit und Schwankungsstärke sind Hörempfindungen, die durch Fluktuationen von Schallsignalen ausgelöst werden. Sie treten zum Beispiel auf, wenn zwei Sinustöne in geringem Frequenzabstand gleichzeitig erklingen. Hierbei äußert sich die Frequenzdifferenz der Sinustöne als hörbare Modulation des Klangs. Die Hörempfindung des Zusammenklangs hängt von der Frequenzdifferenz der Teiltöne ab. Mit größer werdendem Abstand durchläuft die Empfindung mehrere Bereiche:
Die Bereiche sind nicht eindeutig trennbar. Die Hörempfindungen gehen fließend ineinander über. Die Empfindung von Rauhigkeit steht im Zusammenhang mit den kritischen Bandbreiten. Rauhigkeit tritt nur auf, solange der Frequenzabstand innerhalb der kritischen Bandbreite liegt. Der Zusammenhang besteht so jedoch nur für Trägerfrequenzen im Frequenzbereich unterhalb von ca. 1 Khz. Oberhalb von 2 kHz geht die Obergrenze in einen konstanten Wert von 250-300 Hz über (siehe Abb. 1.5). [Abb. 5.5] Existenzbereich von Rauhigkeit und Schwankungsempfindung. CB kritische Bandbreite; a Grenze für Schwankungsempfindung; b Grenze für Rauhigkeit; c Grenze für Aufspaltung in zwei einzelne Töne. Das Rauhigkeitsempfinden entsteht aufgrund des beschränkten Frequenzausflösungsvermögens der Basilarmembran. Bei geringem Frequenzabstand überschneiden sich dort die Erregungsmuster zweier Töne. Wenn der Frequenzabstand größer wird und man zwei getrennte Töne wahrnimmt, bedeutet dies, das die Töne auf der Basilarmembran zwei unabhängige Frequenzmaxima hervorrufen. Die Obergrenze von 300 Hz für die Rauhigkeitsempfindung sind offenbar eine Konstante des menschlichen Gehörs. Dort scheint die allgemeine Grenze für die Wahnehmbarkeit von Schallfluktuationen zu liegen. Der Grund dafür ist die Trägheit des neuronalen Systems. |
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