Auditive Wahrnehmung und kritische Bandbreiten:

     
Maskierungseffekte
Sprache und Lärm
Kritische Bandbreiten
Effektive Maskierungsbandbreite
Frequenzabhängigkeit der Mithörschwelle
Lautheit und kr. Bandbreite
Hörschwelle und kr. Bandbreite
Rauhigkeit und Schwankungsstärke
Neuronale Erregungsmuster
Maskierung und n. Erregung
Lautheit und n. Erregung
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Literatur + Quellen
7. Anwendungen
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  Effektive Maskierungsbandbreite
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Zu diesem Effekt existiert ein Hörversuch

Wenn die Hörschwelle einer Komponente des Schalls durch die gleichzeitige Anwesenheit einer weiteren angehoben wird, bezeichnet man dies als Maskierung.

Eine wichtige Eigenschaft der Maskierung ist, dass nicht alle Frequenzbereiche eines Störschalls gleichermaßen am Maskierungseffekt beteiligt sind. Schon früh in der Geschichte der Erforschung des Gehörs war bekannt, dass Töne am ehesten durch weitere Töne mit einer ähnlichen Tonhöhe verdeckt werden.

Mittlerweile steht fest, dass zur Maskierung einer Signalkomponente effektiv nur Störschall innerhalb eines schmalen Frequenzbandes um das Testsignal beiträgt. Die Breite dieses Frequenzbandes hat für jede Frequenz eines Testtons einen festen Wert; es ist die kritische Bandbreite.

Experimenteller Nachweis der kritischen Bandbreite bei Maskierungseffekten: Das "Band Widening"-Experiment

Dieses Phänomen wurde 1940 von Harvey Fletcher beschrieben. Er beobachtete es in einem Experiment, das als "Band Widening" - Experiment bekannt wurde.

In diesem Experiment werden ein Rauschband und ein Sinuston mit fester Frequenz gleichzeitig dargeboten. Die Mittenfrequenz des Rauschbandes entspricht der Frequenz des Sinustons. Die Energiedichte des Rauschens wird konstant gehalten, seine Bandbreite jedoch Schritt für Schritt vergrößert. Auf diese Weise nimmt die Gesamtenergie des Rauschens mit größerer Bandbreite zu. Für die verschiedenen Bandbreiten des Rauschens wird jeweils die Mithörschwelle des Sinustons gemessen.

[Abb. 5.1] Maskierungshörschwelle in Abhängigkeit von der Bandbreite des Maskierers. Frequenz des Sinussignals und Mittenfrequenz des Rauschens bei 2 kHz. Die Kreise markieren die Mithörschwelle für den Sinuston bei der jeweiligen Bandbreite des Rauschens.

Ergebnis: Wie deutlich in [Abb. 5.1] zu erkennen ist, wird die Mithörschwelle für den Sinustons mit größerer Bandbreite des Rauschens zunächst höher, allerdings nur bis eine bestimmte Grenze erreicht ist. Eine Vergrößerung der Bandbreite darüber hinaus führt zu keiner Erhöhung der Mithörschwelle mehr. Die Bandbreite, ab der sich die Mithörschwelle nicht weiter erhöht, entspricht der kritischen Bandbreite.

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