Auditive Wahrnehmung und kritische Bandbreiten:

     
5. Kritische Bandbreiten
Das Energiespektrum-Modell
Profilanalyse
Modulation Discrimination Interference
Auditive Objektwahrnehmung (Auditory Grouping)
Zusammenfassung
Literatur + Quellen
7. Anwendungen
Hilfe
 
Projekt-
Dokumentation
     
  Comodulation Masking Release
Zurück zur letzten Einheit Weiter zur nächsten Einheit


Das Phänomen Comodulation Masking Release deutet darauf hin, dass die Mithörschwelle nicht nur von der Zusammensetzung des Langzeit-Energiespektrums von Testsignalen und "Störschall" abhängt. Nicht nur die Pegelverhältnisse und Frequenzabstände, sondern auch zeitliche Veränderungen des Störschalls spielen eine Rolle.

Comodulation Masking Release bedeutet, dass sich die Wahrnehmbarkeit eines Testtons in Breitbandrauschen verbessern kann, wenn die Rauschkomponenten gemeinsam moduliert werden.

Der Effekt tritt auch ein, wenn sich die Rauschkomponenten in großem Frequenzabstand zum Testton befinden. Bedingung ist, dass die Modulationen in verschiedenen Frequenzbereichen miteinander zusammenhängen (Co-Modulated Noise).

Ähnlich wie bei der Profilanalyse kann dieser Effekt mit dem Vergleich der Ausgangsignale mehrerer auditiver Filter erklärt werden. Er widerspricht somit ebenfalls den Annahmen des Energiespektrum-Modells.

Experimenteller Nachweis

Der Effekt wird beispielhaft in der grafischen Darstellung von Ergebnissen eines Experiments von Hall et. al. (1984) deutlich:

[Abb. 6.2] Mithörschwelle eines Sinussignal in Abhängigkeit von der Bandbreite eines maskierenden Rauschhintergrunds

Der Vergleich zwischen den Mithörschwellen für moduliertes und unmoduliertes Rauschen zeigt, dass sie nur bei moduliertem Rauschen mit zunehmender Bandbreite sinkt. Der Effekt ist am stärksten, je mehr comodulierte Signalkomponenten vorhanden sind. Entscheidend scheint zu sein, wie viele auditive Filter unabhängig Informationen über den Rauschhintergrund liefern.

Zurück zur letzten Einheit Weiter zur nächsten Einheit