Auditive Wahrnehmung und kritische Bandbreiten:

   
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  Örtliche Codierung
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Die präzise Frequenzselektivität der Basilarmembran sowie die cochleotope Organisation in allen Teilen des Hörnervensystems sind das hervorstechende Argument für das Ortsprinzip der Frequenzcodierung.

Das entscheidende Argument dagegen ist die Abhängigkeit der Basilarmembranschwingung von der Stimulusintensität. Bei großen Intensitäten ist eine beträchtliche Verschiebung des Schwingungsmaximums in Richtung der Basis der Cochlea zu beobachten. Die Tonhöhenwahrnehmung dagegen ist jedoch weitgehend von der Stimulusintensität unabhängig.

Daneben bestehen weitere Einwände, u.a. das psychoakustische Phänomen der fehlenden Grundschwingung (Missing Fundamental): Eine Tonhöhe komplexer Klänge wird von Versuchspersonen auch dann wahrgenommen, wenn die eigentliche Grundfrequenz fehlt. Ein Beispiel ist die Sprachübertragung per Telefon: Obwohl per Telefon lediglich der Frequenzbereich zwischen 300 und 3000 Hz übertragen wird, sind Stimmen und deren Höhe im Allgemeinen gut erkennbar, obwohl die Grundfrequenz der Stimme bei Männern um 100 Hz, bei Frauen um 200 Hz liegt.

Die Ortstheorie der Frequenzcodierung kommt daher als Erklärung für das präzise Frequenzunterscheidungsvermögen des Gehörs nicht in Betracht.

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